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Foto: Cesar von Meissen

St. Lucius Kirche in Essen-Werden – Informationen und Architektur

Die Sankt Lucius Kirche im Essener Stadtteil Werden ist ein historisches Juwel mit einer bewegten Vergangenheit. Sie gilt als eine der ältesten Pfarrkirchen nördlich der Alpen. Hier kommen einige interessante Informationen zu der Kirche an der Heckstraße:

Ursprünge und Architektur

Der Bau der Luciuskirche begann im Jahr 995 unter Abt Werinbert. Nach ihrer Fertigstellung wurde sie durch den Kölner Erzbischof Anno II im Jahre 1063 geweiht. Ursprünglich als einfacher Saalbau errichtet, erhielt die Kirche um 1100 herum zwei niedrige Seitenschiffe. Die nördliche Chorwand zeigt Überreste frühromanischer Wandmalerei. Die Architektur ist einfach wie bemerkenswert. Die nahezu apsidial gestaltete Eingangshalle wurde einem wuchtigen, festungsartigen Westturm vorgesetzt, wobei zwei kleinere Türme das Chorjoch flankieren.

Säkularisation und Wiederaufbau

Die römisch-katholische Kirche liegt nördlich der St. Ludgerus Basilika und gilt als eine der ältesten Pfarrkirchen nördlich der Alpen. Ursprünglich als Filialkirche des Benediktinerklosters Werden errichtet, war sie der Andacht und dem Gebete vorbehalten und wurde als spirituelles Zentrum genutzt. Im Laufe der Zeit wurde die Luciuskirche profaniert und im 19. Jahrhundert ab 1811 als Strohlager genutzt und diente sogar einmal als Wohnhaus, mit zusätzlich eingezogenen Decken und Wänden. Den Plänen von Prof. Wilhelm Effmann sei dank, konnte der Originalzustand im Rahmen eines Wiederaufbaus wiederhergestellt werden. Die Rekonstruktion begann 1957. 1965 war die Luciuskirche wiederhergestellt und wurde ein zweites Mal geweiht.

Kunstwerke und Innengestaltung

Vorder- und Rückseite des Altars sind mit Reliefs des Bildhauers Elmar Hillebrand geschmückt. Reste historischer Ausmalungen sind in den Nischen der Chorseiten erhalten. Die Luciuskirche wird durch eine schwere Flügeltür mit Kupferbeschlägen betreten. Im quadratisch-konzipierten Vorraum ist ein stattliches Weihwasserbecken mittig platziert. Die malerische und farbliche Ausgestaltung der Kirche orientiert sich an der Epoche der Entstehung, der Romanik bzw. Romanischen Baukunst. Schlichte Fassaden, meterdicke Mauern, kleine Fenster mit halbkreisförmigen Bögen sind die unverwechselbaren Merkmale dieser Epoche, die auch für die Luciuskirche im Essener Süden charakteristisch sind.

Unser Fazit

Die von außen und innen eher schlichte Kirche, punktet mit ihrer besonderen Atmosphäre. Die – gemessen an stattlichen Gotteshäusern – eher kleine Kirche wirkt im Innern heimelig und trotz ihrer geraden Linien fast schon Gemütlich. Aufgrund der meterdicken Mauern ist es in dem Gotteshaus sogar bei hochsommerlichen Außentemperaturen sehr kühl – was man bei der Wahl der Garderobe bei dem Besuch einer Messe bzw. Trauung berücksichtigen sollte. Heute wird die Kirche für katholische Familiengottesdienste, Schulgottesdienste und Chorproben genutzt. Aufgrund ihrer attraktiven Lage unweit der Ruhr und des Baldenysees und der persönlichen Atmosphäre wird die Luciuskirche auch gerne für Hochzeiten genutzt.

Copyright | Text von Bianca KILLMANN

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